eTrottinett-Versuch
Nachdem seit gut 20 Jahren viele Grosstädte und Dörfer ihre Erfahrungen mit diesem Motorfahrzeug gemacht haben, meinten nun unsere Stadtentwickler, dass auch Wetzikon das Rad neu erfinden müsse. Mit einem Aufwand von läppischen XX Franken dürfen bis Ende Herbst 2 Firmen ihre Fahrzeuge auf den sehr knappen öffentlichen Flächen aufstellen und ihren Kundinnen anbieten.
Anschliessend sollen diese dann befragt werden und die möglichen Auswirkungen und Chancen im Verkehr ausgelotet werden.
Einiges lässt sich aber schon jetzt sagen:
- Die bisherigen Erfahrungen mit elektrischen Fahrzeugen gehen in die ganz falsche Richtung! So werden gewöhnliche Velos mehr und mehr durch motorisierte eBikes ersetzt und die elektrischen Autos weisen genauso „dumme“ Eigenschaften auf wie solche mit fossiler Energie betriebene. Nämlich ein zu grosses Gewicht, eine extreme Übermotorisierung, ein viel zu hohes Beschleunigungsvermögen und eine Höchstgeschwindigkeit, die niemand braucht. Ausserdem sind sie für den Normalbedrf von einer Person viel zu gross.
- Statistisch gesehen belastet sich unsere Bevölkerung durch zuviel und wenig gesundes Essen und bewegt sich vor allem zu wenig. Leider sind die Wege für den Fussverkehr in unserer Stadt fast durchgehend zu eng, zu gefährlich und überhaupt sehr unattraktiv. Ein Ersatz des Fussverkehrs über die sogenannte „Letzte Meile“ ist dann genau das, was wir am allerwenigsten brauchen.
- Beobachtungen zeigen, dass diese Fahrzeuge meist von jüngeren Menschen genutzt werden. Das ist nochmals nachteilig für die Volksgesundheit.
- Der Ersatz der fossilen Energien durch Strom ist nötig und sinnvoll. Das bedeutet aber, mit dem Strom vernünftig umzugehen. Ein Verbrauch für gesundheitsschädigendes, motorisiertes Fahren ist deshalb grundsätzlich abzulehnen.
- Sehr oft werden diese eTrottinetts unter Missachtung der Verkehrsvorschriften auf Trottoirs und öffentlichen Plätzen benutzt. Die sowieso schon bedrängten Fussgänger werden dadurch noch mehr eingeschränkt. Ein korrigierendes Eingreifen der Stadtpolizei konnte bisher nicht beobachtet werden, eTrottinett-Benutzerinnen fahren sogar auf dem Trottoir vor der Stadtpolizei vorbei, von Oberwetzikon bis nach Kempten, ohne dass irgendeine Reaktion erfolgt.
- An den wenigen Abstellplätzen für Velos wird der Raum immer enger, weil dort immer mehr eTrottinetts, eRoller und eBikes abgestellt werden. Besonders schlimm ist die Situation seit über 30 Jahren (!) am Bahnhof Unterwetzikon.
Es ist also nicht einzusehen, weshalb die Stadtverwaltung soviel Geld hinauswirft, um ein Fahrzeug zu fördern, dass allen Absichten einer modernen Mobilität vollständig entgegen steht. Gibt es da möglicherweise persönliche Beziehungen zu den beteiligten Firmen?