26.02.2025

Baubewilligung ehem. Ryffel-Areal

Historische Bausubstanz gefährdet, Klimaschutz kein Thema?
Entgegen seiner Verlautbarungen zum Denkmalschutz, zur Mitwirkung der Öffentlickeit und einer klima-angepassten Siedlungsentwicklung bewilligt der Stadtrat überbordende Bauprojekte unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dabei schreckt er auch vor Übergriffen in die Kompetenz des Parlaments nicht zurück. Der QV Oberwetzikon hat deshalb zum Schutz der öffentlichen Interessen einen Rekurs gegen das Bauprojekt auf dem ehemaligen Ryffel-Areal eingereicht. Zudem fordert er das Wetziker Parlament auf, seiner Rolle als Souverän gerecht zu werden.

Unsere Stadt ist mit historischen Bauten und Ensembles nicht gerade reich gesegnet. Den wenigen vorhandenen sollten wir deshalb besonders Sorge tragen. In Oberwetzikon sind das die Reformierte Kirche, notabene ein Objekt von nationaler Bedeutung!, dem Löwenkomplex und dem Schloss mit den zugehörigen Nebengebäuden wie dem Salzhäuschen und dem Lehenhaus (ehemals Gerberei Ryffel). Um in diesem Gebiet bis nach Walfershausen eine sorgfältige Stadtentwicklung unter Beachtung der öffentlichen Interessen - vom Denkmalschutz über die Revitalisierung des Schlossbaches, die Freihaltung der wenigen noch vorhandenen Sichtachsen, einer Korrektur der städtebaulichen Fehler der 1980-er Jahre bis hin zur bewohnerfreundlichen Strassenraumgestaltung und einer klimangepassten Siedlungsentwicklung - zu gewährleisten, hatte das Parlament vor zehn Jahren eine Gestaltungsplanpflicht festgelegt.

Im Widerspruch zur geltenden Bau- und Zonenordnung hat der Stadtrat diese Pflicht für das Bauvorhaben einer einzige Grundeigentümerschaft aufgehoben und dieses auch gleich in Rekordzeit bewilligt. Das Projekt würde die öffentlichen Interessen nicht nur ignorieren, sondern diese Ziele für eine lange Zeit massiv beeinträchtigen. Auch der Zürcher Heimatschutz ZVH sieht diese Entwicklung kritisch und befürwortet den Rekurs des QV Oberwetzikon.

Der Quartierverein Oberwetzikon fordert ein gesetzeskonformes Verfahren ein und setzt sich damit für eine nachhaltige Gestaltung des verkehrsgeplagten Stadtteils ein. Der Stadtrat soll Worte und Taten in Übereinstimmung bringen und das Parlament sollte sich Kompetenzübergriffe nicht länger gefallen lassen.

Medienmitteilung vom 25.02.2025